Hallo zusammen,
ich habe mir letztes Jahr die neue Burg 10305, direkt als sie herauskam, gekauft und dachte mir: Da ich auch die alte Burg 6080 aus dem Jahr 1984 habe, wäre es mal angebracht beide zu reviewen und noch einen Vergleich zu ziehen (sofern das möglich ist). Das komplette Review lest ihr nach dem Break!
Laut offizieller Lego Seite dient 8060 als Inspiration.
Zunächst einmal ein paar Eckdaten zu 10305:
Eckdaten 6080:
Im Vergleich hat die neue Burg fast genau 7x so viele Teile wie die alte Burg! Wahnsinn! Jedoch nur quasi fast doppelt so viele Figuren.
Hier mal beide Verpackungen zum Vergleich:
Der Verpackung der großen Burg ist ziemlich groß und hat noch eine innere Verpackung inne. Es befinden sich 26 durchnummerierte Tüten darin, sowie zwei Bauanleitungen.
Auf den ersten Seiten der Bauanleitung wird es nostalgisch.
Lass uns nun mit dem Aufbau starten. Wobei ich nur Schlüsselmomente aufzeichne, da das Review ansonsten zu umfangreich wäre. Zunächst wird ein Bauer zusammengesteckt mitsamt Heuwagen und ein Marktstand.
Als nächstes wird das Boden und Burgfundament gebaut. Dabei werden schon geniale Bautechniken angewendet. Wahnsinn, wie die unterschiedlichen Winkel zusammenpassen und ein schönes Muster ergeben.
Sogar Lego selbst erwähnt diese Bautechnik in der Bauanleitung:
Als nächstes ist die Küche an der Reihe. Neu aufgefallen sind mir die weißen Karotten oder besser gesagt die Wurzelpetersilie.
Nun wird das Geheimversteck von Robin Hood unter der Burg gebaut.
Sehr interessant ist ein Hinweis in der Bauanleitung:
"Such a peculiar map. What could all this blue represent? Surely no sea is so large..."
Hat jemand irgendeine Idee was das im Hinblick auf die Schatzkarte bedeuten könnte???
Die nächste schöne Bautechnik wird eingeführt:
Da kann man sich einiges für seine eigenen Projekte abschauen :)
Beim Wasserrad hat Lego auch viel Fantasie gezeigt.
Der Speisesaal ist auch sehr schön detailliert gestaltet, auch die Schilder sehen irgendwie putzig aus.
Im weiteren Verlauf sieht man einen Teil der Burg aufgeklappt. Das Wasserrad hat seine Funktion sowohl aufgeklappt als auch zugeklappt.
Nun kommt für mich das Bautechnik-Highlight. Wenn die Burg aufgeklappt ist, wird die Burgwand bis an den Anschlag geschoben.
Klappt man die Burg langsam zu, verschiebt sich die Burgwand und ein Easter Egg taucht auf in einem kleinen Raum.
Zu sehen ist ein gelber Frosch :)
Als nächstes wird die eine Hälfte des Kinderzimmers gebaut. Dort ist aller erste Lego Burg von 1978 im Microformat.
Auf der anderen Hälfte befindet sich ein Bett sowie ein Schreibtisch.
Damit wäre die erste Hälfte der Burg geschafft.
Das Robin Hood Versteck befindet sich direkt unter dem Markt. Dieser kann weggeklappt werden, damit Robin Hood unbemerkt in die Burg eindringen kann.
Im weiteren Verlauf wird die zweite Hälfte der Burg gebaut.
Zunächst wird wieder das Fundament gebastelt.
Nun kommt wieder eine Klasse Bautechnik zum Einsatz. Die Treppe ist um 90° verdreht und dann passend eingesteckt. Ziemlich cool!
Zum unteren Fundament gehören auch zwei Kerker.
Der eine Kerker birgt ein Geheimnis, sodass der Schurke aus dem Gefängnis fliehen kann. Siehe dunkelgraue Mauer.
Als nächstes wird der Haupteingang mit Zugbrücke gebaut.
Und wieder eine weitere schöne Bautechnik, in welcher Teile schön missbraucht werden :)
Es gibt noch einen weiteren Seiteneingang. Dieser ist aber durch eine kleineres Gatter versperrt.
Ich habe einige Schritte übersprungen, da das Review ansonsten zu lang wird. Von daher komme ich schon zur letzten Tüte (26).
Teil des letzten Paketes sind einige Figuren von feindlichen Rittern und die Zugangsstraße zur Burg.
So schaut die fertige Burg zugeklappt aus:
Und so mit allen Figuren platziert:
Im Folgenden gehe ich auf ein paar Spiel-Mechanismen ein.
Seitlich ist das Robin Hood Versteck sowie ein schöner detailierter Baum zu sehen.
Wenn man am Wasserrad dreht, wird das Brot Mehl gemahlen.
Hier mal ein Blick von oben auf den kleinen Markt.
So schaut die Burg komplett aufgeklappt aus:
Nun erfolgt der Aufbau der alten Burg von 1984.
Toll finde ich, dass die Verpackung aufgeklappt werden kann und dort dann die Spezialteile von damals in durchsichtigen Plastik-Inlays präsentiert werden.
Auf der Rückseite der Verpackung sind mögliche Ideen aufgelistet, wie die Burg umgebaut werden kann.
Das Set ist ausgestattet mit einer Bauanleitung und zwei kleineren Heftchen.
Was ich für damals erstaunlich finde, ist die schier große Anzahl an Figuren und Zubehörteilen.
Es dauert schon eine Zeitlang bis man alle Figuren zusammengebaut hat und man muss höllisch aufpassen, dass jede Figur auch die korrekte Hose an hat :)
Hier mal eine Aufstellung aller Figuren auf einen Blick.
Was auch krass ist, ist die große Anzahl an Burgmauern (30 Stück). Damit hatte man als Kind schon viele weitere Burg-Baumöglichkeiten.
Die Burg besteht aus 3 Platten, wobei 2 Platten eine ungewöhnliche Größe haben.
Im folgenden wird der hintere Teil der Burg gebaut.
Dann wird der Hauptturm mitsamt Zugbrücke gebaut. Diese wird mittels einem Seil auf- und zu klappbar realisiert.
Das Fallgatter ist gar nicht so einfach zu bauen, weil es aus vielen kleinen Teilen besteht, welche nicht so gut zusammenhalten. In den späteren Burg-Sets wurde deswegen ein Fallgatter als ein Teil konstruiert.
So schaut die Burg fertig aus.
Ein Details innerhalb der Burg ist die verschlossene Tür.
Im weiteren Verlauf werde ich beide Burg mal etwas vergleichen. Ich habe beide Burgen aufgeklappt nebeneinander gestellt.
Man sieht schon deutliche Unterschiede zwischen damals und heute^^.
So schaut die alte Burg aufgeklappt aus:
Und hier mal beide Burgen zugeklappt nebeneinander aufgestellt. Die alte Burg wirkt migrig im Gegensatz zur neuen Burg.
Gemeinsamkeiten beider Burgen:
Ansonsten lässt sich nicht viel mehr vergleichen, weil die neue Burg aus viel mehr Teilen besteht und somit auch viel mehr Details aufweist.
Spielwiese
Ich habe mir den Spaß gemacht und den alten Teppich von Lego Ritter ausgepackt und mal ein paar Sets aufgestellt.
Ich baue ja schon seit ca. 34 Jahren mit Lego und habe auch selbst schon viele größere Projekte umgesetzt, aber so etwas geiles wie diese Burg habe ich noch nicht gebaut.
Der Bauspaß war grandios, die Bautechniken fantastisch, schön um die Ecke gebaut... Auch das Aufklappen macht voll Sinn und man hat mit der Burg sowohl zugeklappt, als auch aufgeklappt einen enormen Spielbarkeitswert.
Das die Burg in 2 Teile auseinander genommen werden kann find ich auch Klasse.
Ich finde die Burg auch richtig komplex, ich konnte mir gar nicht merken, welche Mechanismen/Geheimräume die Burg hat. D.h. es macht alle schon Spaß wieder heraus zu finden, was die Burg alles kann.
Z.B. die geheime Robin Hood Höhle, in welcher Robin Hood über eine Leiter auf den Markt gelangt, indem ein Markstand umgeklappt wird.
Schön finde ich auch den Zauberer von den Drachenrittern. Man merkt, dass Lego versucht hat von einigen Epochen etwas mit einzubringen.
Der Aufbau an sich war logisch und einfach umzusetzen, da die Burg aber so komplex ist, wusste ich oft nicht, was ich für ein Ergebnis nach mehreren Bauschritten zu erwarten habe, bzw. wie verschiedene Module zusammenhängen.
Die Bauanleitung ist wunderschön gestaltet, vor allem auf den Ersten Seiten der Bezug zu alten Burgen lässt einen richtig nostalgisch werden.
Auch den Preis von 399€ finde ich ok, für so viele Figuren/Spezialteile/Bautechniken etc.
Zwei Kritikpunkte hätte ich allerdings. Einer davon ist der felsige Eingang zur Burg. Diesen hätte man etwas schöner gestalten können. Ich glaube aber, dann wäre die Burg einfach nur zu perfekt^^.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass man nicht auf den Hauptturm gelangen kann. Es wurde keine Leiter vorgesehen. Da hätte ich etwas mehr Realismus erwartet.
Ich würde mir echt wünschen, Lego würde zumindest für die Neuauflagen der Klassik Sets ebenfalls Verpackungen zum Aufklappen mit durchsichtigen Plastik-Inlays anfertigen
Trotzdem: Mein sehr persönliches Fazit: Die neue Burg ist eine Wucht und das beste, was Lego jemals herausgebracht hat. Absolute Kaufempfehlung.